Nahrungsmittelallergien sind seit Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts bekannt. Die Grundzüge der Rotationsdiät entwickelte Dr. Herbert Rinkel schon 1934. Allergien entwickeln sich nämlich, wenn dasselbe oder ein ähnliches Nahrungsmittel zu oft in Folge genossen wird.

Warum? „Tiere und Pflanzen sind aufgrund von Gemeinsamkeiten wie Aussehen, Genetik, Beschaffenheit in zoologische und botanische Familien geordnet. Die Nahrungsmittel einer Tier- oder Pflanzenfamilie enthalten chemisch sehr ähnliche oder sogar gleiche Inhaltsstoffe, die vom Immunsystem nicht unterschieden werden. Deshalb reagiert der Allergiker oft mit gleichen oder ähnlichen Reaktionen auf die miteinander verwandten Nahrungsmittel. Es besteht sozusagen eine „Verwechslung“ zu dem Allergen.“

Die Rotationsdiät gibt dem Körper die Möglichkeit, die Stoffe zuerst vollständig auszuscheiden, bevor das gleiche Nahrungsmittel wieder gegessen wird. Damit lassen sich Allergien verhindern beziehungsweise in Schach halten. Damit bricht die Rotationsdiät mit unseren üblichen Essgewohnheiten. Also mal eben an der nächsten Bude eine Wurst zu essen oder in die Küche zu laufen und etwas Beliebiges aus dem Kühlschrank zu greifen, wenn man Hunger verspürt, das geht nicht mehr.

Das ist eine sehr vereinfachte Erklärung. Sehr umfassend und umfangreich ist das Buch „Allergien: Folgen von Umwelt und Ernährung“ von Theron G. Randolph und Ralph W. Moss , das bereits 1980 erschienen ist. Theron G. Randolph war einer der ersten, der sich schon intensiv mit Nahrungsmittelallergien beschäftigte. 1951 entdeckte er, dass Chemikalien auf den menschlichen Organismus immense Auswirkungen haben und auch für viele psychische Erkrankungen verantwortlich sind. Wer sich also auch mit dem Thema Umweltgifte beschäftigt, wird dort reichlich Material finden.

Die Grundprinzipien der Rotationsdiät:

Vier-Tage-Rotation: Nach drei Tagen sind die Nahrungsmittel normalerweise aus dem Darm verschwunden, ein Tag Pause wird zur Sicherheit dazugegeben.
Sieben-Tage-Rotation: Die Sieben-Tage-Rotation gilt für weniger verträgliche Nahrungsmittel aus den Klassen 3 und 4, weil dann der Körper noch länger Zeit hat, zu entgiften und sich keine Gewöhnungseffekte entwickeln. Für mich hat es sich als praktikabel erwiesen, dies in den 4-Tage-Rhythmus einzupassen. Also: zwölf Tage als Rotationsrhythmus statt zehn.

Grundsätzlich sollen in den vier Tagen an jedem Tag verschiedene Nahrungsmittel zu sich genommen werden. Esse ich an einem Tag Möhren, so sollten diese frühestens nach vier Tagen wieder auf dem Speisezettel stehen. Befinden sich die Lebensmittel in derselben botanischen Familie, so muss mindestens ein Tag Pause dazwischen liegen. Äpfel und Kirschen gehören beispielsweise zur Familie der Rosengewächse, wenn ich daher Äpfel gegessen habe, sind erst übermorgen wieder Kirschen dran. Möhren und Fenchel gehören zu den Doldenblütlern, ich esse sie also entweder zusammen am selben Tag oder mache nach den Möhren einen Tag Pause, bis ich Fenchel esse.

Manche Nahrungsmittel esse ich in noch viel größeren Abständen, und auch dann nur einmal, manchmal nur einmal im Jahr. Meist reagiert mein Körper dann nicht mehr darauf – es ist dann ein Genuss, mir das zu gönnen.

Die meisten Beispiele von Rotationsdiäten sind für mich überhaupt nicht praktikabel. Sie enthalten Nahrungsmittel, die ich so oder so nicht vertrage, da ich auf die allergisch bin oder sie sehr histaminreich sind, z.B. Spinat.

Wer Probleme mit dem Darm hat und die Nahrungsmittel schlecht verwerten kann, braucht auch etwas Nahrhafteres mit Kohlehydraten – also die klassische „Sättigungsbeilage“. Ich käme zum Beispiel mit einem Frühstück nur aus Früchten schlecht klar und würde den ganzen Vormittag hungern. Ich rotiere so, dass ich zumindest an zwei Tagen eine kohlehydratreiche Basis habe, die ich sehr gut vertrage, nämlich Reis und Kartoffeln. Und die anderen zwei Tage? Den dritten Tag wechsle ich zwischen Mais und Hirse, Quinoa. Hier versuche ich, in einen 12-Tage-Rhythmus zu kommen. Den vierten Tag im Zyklus lerne ich immer noch dazu, da ich hier die  mit Amaranth, Kastanien, Erdmandel und Hafer. Es ist also in jedem Fall notwendig, sich seinen eigenen Plan zu basteln.